Ich habe ja letzte Woche schon angekündigt, dass das jüngste Backwerk etwas in die Hose gegangen ist. Das kann mich natürlich trotzdem nicht davon abhalten, euch das zu zeigen. Man muss ja auch wissen, was nicht so funktioniert, wie es soll.
Wer die aktuelle Sweet Dreams zu Hause hat, hat sie sicher gesehen, die Johannisbeer-Knuspertaler. Die Idee, Beeren in Mürbeteig einzuschlagen, hat mir gut gefallen. Irgendwie rustikal, fruchtig und gemütlich. So sehen die Taler übrigens im Heft aus:
Hier ist aber erstmal das Rezept für 6 Taler aus dem Magazin, bevor ich mit dem Meckern anfange:
Für den Teig
100g kalte Butter
200g Mehl
1 Eigelb
1 Pr. Salz
50g Zucker
100g kalte Butter
200g Mehl
1 Eigelb
1 Pr. Salz
50g Zucker
Für die Füllung
200g rote Johannisbeeren
200g Himbeeren
2 TL Speisestärke
60g Zucker
Vanille, etwas Zimt und Muskat
Aus den Zutaten für den Teig wird rasch ein geschmeidiger Teig geknetet, zu einer Kugel geformt und 30 Minuten gekühlt. Schade nur, dass "geschmeidig" so gar nicht zu dem Teig passt. Es bröckelt vor sich hin, hält nicht zusammen und lässt sich erst unter großzügiger Zugabe weiterer Butter überreden, teigähnliche Konsistenz anzunehmen.
Aber gut, vielleicht hilft Kühlen ja.
Weiter geht's. Die Beeren werden verlesen, geputzt und mit Speisestärke, Zucker, Vanille, Zimt und Muskat vermengt. Ich habe die Johannisbeeren durch Blaubeeren ersetzt, sonst habe ich nichts geändert. Ich bin kein Johannisbeerfan, merke ich immer wieder.
Den Ofen vorheizen (220 Grad, Umluft 200), den gekühlten Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer dicken Rolle formen und in sechs Scheiben schneiden. Jede Teigscheibe zu einem dünnen Kreis ausrollen und auf mit Backpapier belegte Bleche setzen. Fruchtmischung in die Mitte geben, die Ränder zur Mitte hin einschlagen und die Knuspertaler im Backofen ca. 25 Minuten backen. Herausnehmen und auskühlen lassen.
Beim Ausrollen zeigt sich, dass Kühlen dem Teig nicht geholfen hat. Er lässt sich schlecht rollen, weil er sofort reißt und von "Ränder zur Mitte einschlagen" kann keine Rede sein. Es ist ein Gehampel, der Teig bricht sofort und das Ergebnis sieht irgendwie nach Kindergarten aus. Naja, aber gebacken wird natürlich trotzdem.
Nach dem Backen: Nicht viel schöner ... der Fruchsaft pladdert aus den Talern, hübscher sind die Teilchen auch nicht geworden. Da hilft nur noch jede Menge Eis und Obst. Und siehe da, aus den hässlichen Teigenten wird ein ansehnlicher Kuchenschwan. Lecker sind die Dinger auch, ich bin also halbwegs ausgesöhnt, knusprig allerdings, das sind sie nicht. Der Transport vom Blech auf den Teller erfordert Fingerspitzengefühl.
Und dennoch frage ich mich: Kann man die Rezepte denn nicht optimieren, bevor man sie auf die Backwütigen loslässt? Oder zumindest erklärende Bemerkungen in die Beschreibung aufnehmen. Verstehen tu ich es nicht ganz und wer dieses Rezept nachbacken will, dem empfehle ich einen anderen Mürbeteig. Beispielsweise aus 210g Mehl, 75g Zucker, 120g Butter und einem kleinen Ei, das sollte eigentlich funktionieren.
Alles Liebe
Schokolia
3 Kommentare:
Halli Hallo
deine Sorgen mit dem Mürbereig sind mir nur allzu gut bekannt. Jedesmal wenn ich mich ran wage böckel und bröselt der Mist vor sich hin, von Ausrollen kann eine Rede sein. Meist muss ich kleine Teigklumpen per Hand in die Kuchenform pressen. Das regt mich immer TOTAL auf ^^. Umso mehr freue ich mich, dass du einen Alternativ-Mürbeteig-Rezept verraten hast, vllt habe ich damit mehr Erfolg :o)
Vielen Dank und ganz liebe Grüße
Christin
ich habe es auch letztens versucht (das ergebnis kann man auf meinem blog anschauen). den mürbteig fand ich auch nicht besonders. und ich habe von anfang an keine speisestärke unter die beeren gemischt, sondern haferflocken. die saugen den saft gut auf, ich hätte nur etwas mehr nehmen müssen. ich nehme bei johannisbeerkuchen immer noch haferflocken, damit eben das nciht passiert.. aber lecker fand ich es schon
liebe grüße :)
yummi
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