Mittwoch, 28. September 2011

Lemon Meringue Pie oder *aarrggghhh* die zweite


Ich habe zum Geburtstag vom Liebsten ein Backbuch bekommen, das ich mir gewünscht habe und über das ich mir ein Loch in den Bauch gefreut habe. Da gleich einige Rezepte markiert waren, die ich doch gerne mal backen dürfte, wenn es nach dem Willen des Schenkenden ginge, habe ich mich also kurz danach an diesem Lemon Meringue Pie versucht. Los geht es mit einem Mürbeteig, der minimalistisch nur aus 260g Mehl, 1/2 TL Salz und 110g Butter gemacht wird. Ich gebe mal die Mengen für eine normale Springform an, ich habe die entsprechend reduziert. Die Zutaten werden verknetet und zur besseren Bindung werden 1-2 EL Wasser zugegeben. Der Teig wird anschließend eine Stunde gekühlt und kann dann in die Form gegeben werden.


Für dieses Rezept habe ich meine schönen quadratischen Formen ausgesucht, die ich aus Frankreich mitgebracht, bisher aber noch nicht ausprobiert habe. Schön, oder? Und praktisch für zwei Leute.


Also, einfetten, Teig rein und 20 min blindbacken.


Währenddessen habe ich die Füllung angerührt. Dafür werden 8 Eigelb mit 800g Kondensmilch verrührt, dazu wird Saft von 8 Zitronen und die abgeriebene Schale gegeben.



Die Füllung kommt dann in die vorgebackene Form und wird für 20-30 Minuten bei 150°C gebacken.



Hier wurde es dann das erste Mal schwierig, denn das Rezept sagt, die Füllung solle "firm to the touch but still very slightly soft in the centre (not wobbly!)" sein. Der erste Check nach 20 Minuten, nix zu sehen von "firm", also weiter backen, nach 10 Minuten nochmals gecheckt, immer noch enorm wobbly, weitere 10 Minuten, es fängt an zu stocken, in der Mitte noch deutlich wabbelig, also nochmal 10 Minuten. Nach 50 Minuten entnervt aufgegeben und gehofft, dass der Rest von alleine stockt, wenn der Kuchen abkühlt. Und ich habe nur ein Viertel der Füllung gemacht ...
An der Stelle muss ich außerdem mal einen kleinen Wortwechsel mit dem Liebsten zum Besten geben. Ich wollte den Kuchen nach 30 Minuten nicht weiter backen, da ich ja eine viel geringere Menge hatte als im Rezept angegeben, aber schon die angegebene Zeit rum war, er meinte aber, dass es noch so flüssig sei, dass das sicher nicht von alleine stockt. Als ich nach weiteren 20 Minuten Sorge hatte, dass der Kuchen zu lange im Ofen war und die Füllung vielleicht nicht schmecken würde, bekam ich zur Antwort, das wäre dann wohl meine Schuld, warum ich denn auch auf ihn hören würde. Ich wäre doch die, die backen kann und nicht er. Soviel dazu ...


Nachdem der Kuchen über Nacht im Kühlschrank ausgekühlt ist, war er zumindest fest und nicht mehr wabbelig.
Also weiter mit dem Baiser. 6 Eiweiß werden mit 330g Zucker und einem TL Vanilleextrakt aufgeschlagen, wobei zuerst das Eiweiß geschlagen werden soll, bis es schaumig ist und dann wird EL-weise der Zucker zugegeben. Anschließend wird die Masse weiter geschlagen, bis steife Spitzen entstehen. Nach 8 Minuten war noch nichts von Spitzen zu sehen und auch hier weiß ich nicht, woran das liegt. Ich habe noch ein Eiweiß zugegeben und das beste gehofft und nach ein paar Minuten ist die Masse auch deutlich schaumiger geworden und griffiger. Also schnell rauf auf den Kuchen und ab in den Backofen für 20 Minuten bei 150°C.


Dann abkühlen lassen, anschneiden und enttäuscht sein. Es suppt einem entgegen, die Füllung ist klumpig und nicht homogen. Der Mürbeteig ohne Zucker ist allerdings gar nicht so fies, wie befürchtet, sondern doch irgendwie interessant. Also, interessant in einem guten Sinn...


Der Liebste fand den Kuchen gar nicht soooo schlecht, meinte aber anschließend, er würde sich beim nächsten Mal besser ein Rezept aussuchen, das ich auch kann. Wer solche Liebsten hat, braucht weder Freund noch Feind, oder was meint ihr? Ich glaube ja, es hat einfach die Schokolade gefehlt, sonst hätte es bestimmt besser geklappt ;o)

Alles Liebe
Schokolia

11 Kommentare:

Amika hat gesagt…

Hallo Petra,

mach Dir nichts draus. Eine Erfahrung war es sicherlich wert. Ich habe letztes Wochenende auch ein enttäuschendes Erlebnis mit einem neuen Kuchenrezept erlebt, also kann ich es gut nachempfinden. Wobei so schlecht sah Deiner gar nicht aus. Die Baiserhaube würde ich sofort nehmen ;-)

Sarah hat gesagt…

Du bist nicht allein, bei mir geht auch öfter mal etwas schief oder entspricht vom Geschmack her so überhaupt nicht meinen Erwartungen :( Bei so viel Arbeit ist es aber doppelt ärgerlich, wenn so ein Murks heraus kommt!

Liebe Grüße,
Sarah

Sylvia hat gesagt…

Vielleicht hast Du es einfach nicht mit Zitrusfrüchten ;)

LG
Sylvia

Rolf hat gesagt…

Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich das sehr lieb gemeint hab, als ich sagte, Du sollst beim nächsten Mal was machen, was Du kannst. Und es war eigentlich als kleiner Witz zur Aufmunterung gedacht.

Barbara hat gesagt…

Da fehlte eindeutig Schokolade! ;-))

Hast Du diese dickliche gesüßte Kondensmilch genommen, oder das, was man in Deutschland in den Kaffee kippt? Ich habe mal einen Key Lime Pie gemacht, der funktioniert ähnlich, mit dicker süßer Kondensmilch.

Das mit den Eiweiß ist auch seltsam... - mit Deiner Backerfahrung hattest Du eine fettfreie Form, und mehr fällt mir nicht ein. Es gibt halt so Tage, wo Murks entsteht. Bei mir heißt das im Blog dann auch Murks. Schmeckt meist trotzdem. :-)

Schokolia hat gesagt…

Hallo ihr Lieben,

schön zu lesen, dass es euch auch schonmal so geht wie mir.
Barbara, ich habe normale Kondensmilch genommen und einen Löffel Zucker dazu gegeben. Welche Kondensmilch gemeint war, ist aus dem Rezept nicht deutlich geworden. Vielleicht lag es in der Tat auch daran. Ich habe gesüßte Kondensmilch noch nicht verwendet, hat die eine deutlich andere Konsistenz?
Liebe Grüße
Petra

Barbara hat gesagt…

Hallo Petra,
ich glaube, das war's. :-)
Diese gezuckerte Kondensmilch (ich kaufe die immer im russischen Supermarkt) ist deutlich dicker, so richtig dickflüssig, wie Honig ungefähr. Ich löffle die mit dem Löffel aus der Dose, gefährlich...
Damit wird die Masse auch fester. Schade, dass das im Rezept nicht deutlich aufgeführt war - also liegt's am Rezept, nicht an Dir! :-)
Liebe Grüße, Barbara

Schokolia hat gesagt…

Huhu Barbara,
ja, das kann gut sein. Ich habe etwas gerätstelt, was das Kochbuch von mir will und mich wahrscheinlich für die falsche Möglichkeit entschieden :o) Aber das ist ja bei 50:50 gefühlt immer so. Naja ... wieder was gelernt. Wahrscheinlich ist das denn Engländern klar, für die das Buch originär gemacht ist.
Danke auf jeden Fall für den Tip.
Liebe Grüße
Petra

Sandra hat gesagt…

Wär ja auch noch schöner, wenn immer alles gut wäre.. :)
Diese fiese total klebrige Kondensmilch gibts übrigens in Holland im Supermarkt zu kaufen.. ich hab sie hier nämlich nie gefunden.
Und ich sehe Rolf quasi vor mir, wie er dich aufmuntert.. :)

Anonym hat gesagt…

ich habe neulich einen lemon meringue/lemon pie gemacht, der war echt lecker. ich wollte den lange schon machen, denn ich habe ihn in meinem amerikanischen rezepte-buch gelesen, aber da musste auch gezuckerten kondensmilch in die füllung, da dachte ich, es könnte vielleicht zu süß werden. also hab ich im internet nachgesucht und das hier gefunden:
http://goccus.com/rezept.php?id=2266
das war ein richtig tolles rezept! die füllung besteht aus selbstgemachtem lemon-curd, deshalb ist sie auch saurer, aber man kann ja mit dem zucker variieren. ich hab z.b. für die baiser-decke weniger zucker genommen. jedenfalls hat alles gut geklappt und wurde fest genug. also wenn du es noch mal probieren möchtest...
liebe grüße

Denischen

Schokolia hat gesagt…

Hallo Denischen, danke für den Rezpettip, den werde ich mir auf jeden Fall nochmal genauer ansehen. Vielleicht mache ich dann ja nochmal was in der Art. Ich mag ja so Kuchen auch gar nicht so gerne, bin nicht so der Baisertyp, glaube ich. Ich habs nur gemacht, weil der Liebste sich das gewünscht hat.

@Sandra: Ich habe die Kondensmilch hier auch schon gesehen, Milchmädchen ist das wohl, aber noch nicht benutzt. Muss ich wohl mal nachholen.

Liebe Grüße
Petra

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