Mittwoch, 3. August 2011

Schoko-Himbeer-Tarte


Wie so viele koch- und/oder back- und/oder essbegeisterte Menschen, die ich kenne, habe ich einen ganz speziellen Magneten irgendwo in mir. Ich bin mir nicht sicher, ob er eher im Kopf oder eher im Bauch sitzt, auf jeden Fall funktioniert er sehr zuverlässig und ortet Koch- und Backbücher auf - gefühlt - unendliche Entfernungen. Also kaufe ich regelmässig Kochbücher. Und was mache ich dann damit? Drin blättern und ins Regal stellen. Und in der Regel koche ich nie was daraus. Ich habe in dem Punkt die Regel aufgestellt, dass ein Kochbuchkauf spätestens dann erfolgreich war, wenn ich wenigstens ein Rezept aus dem Buch nachgekocht habe. Die Auslegung ist aber dehnbar und kann Sonderfällen unterliegen.
Ich glaube, damit bin ich nicht alleine, dennoch soll ab jetzt Schluss damit sein. Ich möchte künftig meine Kochbücher mehr benutzen. So.
Und mit einem sehr schönen fange ich gleich mal an: 


Das Buch Backlust ist von GU und ist voll interessanter Rezepte und Anregungen. Ergänzt wird das Ganze durch wirklich schöne Fotos, die das "nachbacken-wollen"-Zentrum anregen. Ich habe mir als erstes Rezept eine Schoko-Himbeer-Tarte ausgesucht, die Beerenzeit will schließlich ausgenutzt werden. Der Kuchen ist ein bißchen aufwändig, muss ich erwähnen (ich habe den Aufwand natürlich wie so oft unterschätzt und war am Ende über die vergangene Zeit erstaunt ...), wenn ihr aber mal richtig Eindruck beim Familienkaffee schinden wollt, lohnt es sich.


Aus Copyrightgründen kann ich nicht das genaue Rezept abschreiben, aber mit den Hinweisen und Bildern bekommt man eine Vorstellung von der Rezeptidee, denke ich. Los geht es mit ca. 350g Mürbeteig, der in eine 22 cm Springform gelegt wird. Der Teig wird anschließend bei 160°C ca. 20 Minuten blind gebacken. 


Wenn der Teig ausgekühlt ist (so lange in der Form lassen), wird aus einem dünnen Biskuitboden (1 cm dick) ein Kreis ausgeschnitten, der in den Mürbeteigkuchen gelegt wird. Ich habe als Maß einen Topfdeckel genommen, der ungefähr passte. Den Biskuit habe ich übrigens gekauft, denn erstens macht der Kuchen an sich schon genug Aufwand und zweitens schmeckt man es am Ende nicht, denn auf den Biskuitboden wird nun eine Fruchtsauce gegeben, die komplett in den Boden einzieht.


Dafür werden 250g Himbeeren (TK) mit 80g Puderzucker aufgekocht und mit 2 Blatt aufgelöster Gelatine verrührt. Der begossene Kuchen kommt nun für eine Stunde in den Kühlschrank, bis die Sauce geliert ist.
Der Biskuitteig saugt die Sauce auf, so dass in der Kuchenform noch genug Platz für jede Menge Schokofüllung bleibt.


Dafür werden 2 Eier mit 3 Eigelb und 75g Zucker ca. 5 Minuten weiß-schaumig geschlagen. In diese Masse kommen 200g Zartbitterschokolade, die während des Schlagens geschmolzen wurde. Anschließend werden 200g geschlagene Sahne unter die Masse gehoben und fertig ist die köstliche Füllung. Ich habe ca. 60% der Füllung sofort auf den Kuchen gegossen und dann sowohl den Kuchen als auch die restliche Creme eine Stunde gekühlt. 


Nach dieser Stunde wird ein Rand aus Himbeeren innen um die Tarte gelegt und die restliche Creme wird auf den Kuchen gespritzt. Ich habe mich für Tupfen entschieden.
Am Ende hatte ich noch ca. 1 Tasse Creme übrig, aber noch reichhaltiger konnte ich sie wirklich nicht auf den Kuchen geben.


Nochmal ordentlich kühlen und der Genuss kann losgehen. Und er geht los, soviel könnt ihr mir glauben. So schkoladig, so fruchtig und so mürbeteigig, eine einmalige Kombination.


Den Kuchen mache ich auf jeden Fall wieder, dann werde ich jedoch die Fruchtsaucenmenge erhöhen und die Schokoladencrememenge verringern, dann ist das Verhältnis noch schöner, glaube ich.

Liebe Grüße
Schokolia

14 Kommentare:

Heidrun hat gesagt…

Eine super geniale Tortenidee - mir geht es genauso - den Magneten habe ich auch irgendwo im Körper sitzen - von den gefühlten 10000 Rezepten von Freundinnen, Zeitungen und I-Net mal ganz abgesehen - freue mich immer von "Leidensgenossinnen zu lesen

GGLG Heidrun

Barbara hat gesagt…

Die Dekorose ist aber auch sehr hübsch geworden. Sieht alles klasse aus - zum Anbeißen! :-)

Das mit den Koch- und vor allem Backbüchern geht mir auch so - ich verschenke sie inzwischen, wenn ich merke, ich mache lange Zeit nix draus...

Das mit dem Copyright ist bei Rezepten meines Wissens so, dass man sie nicht Wort für Wort abschreiben oder kopieren bzw. einscannen darf. Gängige Praxis ist, dass bei Rezepttexten sehr viel geklaut wird (das Rezept für diese Torte findest Du vielleicht in einer Zeitschrift und einem anderen Buch wieder); wenn man mit eigenen Worten umformuliert, etwas ändert und trotzdem die Quelle angibt, scheint es keine Probleme zu geben. (Fotos wiederum haben ein Copyright.) Aber so detailliert braucht es eh keiner - man kann es sich eigentlich schon zusammen reimen.

Ann Kathrin hat gesagt…

Wow, die sieht zum Anbeißen aus ... Kannst du mir nicht ein Stück rüberbeemen ... Ich mag die Kombi von Himbeeren und Schokolade total gerne ...

Die Torte kam mir gleich bekannt vor und siehe da: Das Buch steht auch unbenutz in meinem Schrank ;-)
Nein, ein Rezept daraus habe ich schon gemacht - 1!

LG Ann Kathrin

Karin hat gesagt…

mhhh DAS Buch habe ich auch und auch noch nicht wirklich viel darauß gebacken.. danke für die Erinnerung !! und deine Torte sieht super lecker aus.. zum anbeißen :-) liebe Grüße Karin

Schokolia hat gesagt…

Hallo ihr Lieben,
danke für die netten Kommentare, uns hat der Kuchen auch ausgesprochen gut gefallen, der lohnt sich wirklich.
@Barbara: Wer das Rätsel um den Mürbeteig gelöst bekommt, hat ja mit dem Rest auch keine Schwierigkeiten, denke ich. Der stehe ja hier :o) danke aber nochmal für Deine Hinweise.
@Ann Kathrin: Wenn Du schon ein Rezept gemacht hast, hat sich der Buchkauf ja gelohnt ... *haha* welches war das denn und hat es Dir gefallen?
LG
Petra

Maja hat gesagt…

Hey Petra,
mach doch einfach auch ein Kochbuchprojekt wie ich.
Dazu katlaogisiere ich nach und nach alle meine Bücher über librarything.de - so kann man immer gegenseitig in den Regalen stöbern und Tipps zum Nachkochen finden.
Und vielleicht treffen wir uns mal und verleihen uns unsere Schätze mal gegenseitig ;-)

Das Rezept finde ich übrigens auch ziemlich lecker und ansprechend, mhhhmmmm...

LG Maja

Sarah hat gesagt…

Oh diese Torte sieht unheimlich lecker aus! Ich möchte bitte ein Stück. Jetzt. Sofort. Aber nein, ich will ja eigentlich Diät machen, denn seit ich so viel backen haben sich 5 kg Butter und Schokolade auf meinen Hüpften breit gemacht :(

Sandi´s Süsse Welt hat gesagt…

Hi,

wow..die sieht ja bombig aus :))...sehr lecker...ich liebe Schokolade und HImbeeren...danke dir!!!!

Lg Sandra

Melanie hat gesagt…

Wow!
Kannst du beschreiben, wie du die Rose gemacht hast?
LG Melanie

Schokolia hat gesagt…

@Maja: Ja, Dein Kochbuchprojekt habe ich schon gesehen, aber ich möchte das lieber etwas zwanglos gestalten. Und danke für den Link, gerade habe ich mich bei www.buechertreff.de angemeldet und dort zumindest einige Bücher eingegeben. Allerdings keine Kochbücher. Aber die Idee ist nicht schlecht, das Bücherregal dort ist auch offen zugänglich, vielleicht gebe ich die Kochbücher da auch mal ein.
Aber Kochbuchtauschen ist eine gute Idee :o) da können wir uns gerne mal treffen ...
@Melanie: Guck mal hier:
http://www.youtube.com/watch?v=TRv5sQnr43k&feature=related
Da sieht man das ganz gut, wobei ich auf dem Blütennagel nicht so einen hohen Turm am Anfang gemach habe, deswegen ist meine Rose breiter und weniger hoch geworden.
Liebe Grüße
Petra

Stephanie hat gesagt…

Bin gleich da!

Anonym hat gesagt…

Hallo Petra,

die sieht wirklich toll aus, und wie ich Deinen Worten entnehme, hat sie auch wunderbar geschmeckt :)
Die Anrichtung mit der Rose auf dem Teller ist wieder sehr gelungen!
LG
Sylvia

Anonym hat gesagt…

Hallo! Die Torte sieht wirklich Super aus! Wie hast du denn die schokodeko gemacht? Mit einem spritzbeutel? Die sehen aus wie Ostereier! Super... Danke für deine Antwort ! Lg

Schokolia hat gesagt…

Hallo,
Ja, die Tupfen sind mit einer großen Lochtülle gespritzt. Durchmesser ca. 1 cm.
Viele Grüße
Petra

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